Essstörungen


Einleitung

»Ein alles durchdringendes Gefühl eigener Unzulänglichkeit« so hat Hilde Bruch, eine Pionierin in der Essstörungstherapie, das bezeichnet, was alle von einer Essstörung Betroffenen gemeinsam haben: sie halten typischerweise nicht viel von sich und erwarten sich Besserung im Verändern des Körpers hin zu einem niedrigeren Gewicht. 

»Dünn sein und die Knochen treten hervor, bedeutet inneres Schwach sein zu zeigen und gleichzeitig Stärke beweisen«, so hat es eine Patientin mit einer Magersucht beschrieben. 
„Ich schlinge Essen in mich hinein und erbreche es wieder, womit ich mich tröste, angestauten Frust loswerde und Anspannung reduziere, aber auch um mein (für mich) zu hohes Körpergewicht zu reduzieren“, so eine bulimische Patientin.
Eine Esskontrollsymptomatik macht - wie die Spitze eines Eisbergs (und nur diese sieht man) - die innere Not der Betroffenen nach außen sichtbar


Menschen, die eine Essstörungserkrankung entwickeln, brauchen unabhängig von Alter, Geschlecht und Lebenssituation, in der sie auftritt, umfangreiche und umfassende, aber auch spezifische therapeutische Unterstützung; sie zeigen an, dass es so nicht weitergehen kann, sie aber selbst zu einer gesünderen Lösung nicht in der Lage sind. Häufig bestehen dabei ein überbetontes Schuld- und Schamerleben, Autonomie-/Abhängigkeitskonflikte und nach neueren Untersuchungen auch ein auffällig Detail fokussierter Denkstil mit hoher Genauigkeit, Zwanghaftigkeit und wenig Flexibilität, damit einer komplizierten Art zu denken und infolge wenig eigenen Veränderungsmöglichkeiten.

Formen der Essstörungserkrankungen

Wir unterscheiden im wesentlichen drei große Gruppen von Essstörungserkrankungen, nämlich die Anorexia nervosa, die Bulimia nervosa und die Binge Eating Störung (eine Essstörung mit Essanfällen). Essstörungen sind Verhaltensstörungen; Betroffene beschäftigen sich gedanklich und emotional übertrieben viel mit dem Thema Essen und ihrem Gewicht; ihr Selbstwerterleben ist zu sehr davon abhängig.

Bei JUNGEN UND MÄNNERN treten Essstörungserkrankungen wesentlich seltener auf als bei Mädchen und Frauen; angegeben werden Häufigkeiten von 1:10 bis 1:20. Alles andere unterscheidet sich aber nicht, außer dass Männer im Vergleich zu Frauen in niedrigeren Gewichtsbereichen medizinisch höher bzw. rascher gefährdet sind bei einem naturgemäß niedrigeren Körperfettanteil. Sie wollen auch häufig nicht in erster Linie abnehmen, sondern durch übertriebenes Sportverhalten einen gestählten Körper aufbauen und verlieren darüber zusammen mit einer auch veränderten Ernährung an Gewicht.

Essstörungen können ineinander übergehen, wobei ehemalige Anorexien auch mit Überwindung der Erkrankung eher nicht übergewichtig werden.


Ausblicke und Ziele


Therapieziele


Essstörungserkrankungen sind psychosomatische Erkrankungen komplexer Natur, die in ihrem chronischen Verlauf unweigerlich zu körperlichen und seelischen Folgen führen. Da es sich um vielschichtige Krankheitsbilder handelt, braucht es auch zur Behandlung vielschichtige, d.h. mehrdimensionale und ineinander greifende, auf das Spezifische eingehende Therapieprogramme. Da die Krankheitsbilder zur Chronifizierung neigen, sind Langzeittherapiekonzepte notwendig. Es kann hilfreich sein, wenn die Behandler die gleichen bleiben, sofern die Behandlung erfolgreich verläuft. Außerdem sind vernetzte Behandlungsstrukturen zum Erleichtern der Übergänge zwischen verschiedenen Behandlungsformen erforderlich.


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weitere Informationen


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